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From DHVLab

Digitaler Wandel in den Historischen Grundwissenschaften

Die Geschichtswissenschaften befinden sich wie alle Geisteswissenschaften derzeit in einem tiefgreifenden Wandel durch die Digitalisierung. Innerhalb der Geschichtswissenschaften hat der digital turn insbesondere die Disziplin der Historischen Grundwissenschaften erfasst.

Was sind die Gründe, die schon relativ früh zu einem Einsatz digitaler Methoden in den Hist. Grundwissenschaften führten?

  • Weitgreifende Digitalisierung: Immer mehr Schriftgut liegt inzwischen digital vor, darunter insb. auch Urkunden
  • Quellennahe Forschung: Digitale Techniken können die Arbeit am Original erleichtern
  • Methodik: Kategorisierung und Merkmalsüberprüfung sowie damit einhergehend ein vergleichender Ansatz sind charakteristisch für grundwissenschaftliche Forschung; diese Arbeitsweise eignet sich in besonderer Weise für die Adaption informationstechnologischer Methoden

Innerhalb der Grundwissenschaften waren es die Diplomatik und die Editorik, die schon frühzeitig auf den Einsatz digitaler Methoden setzten.

  • Mitte der 90iger Jahre erste Editionen auf CD-Rom
  • Retrodigitalisierung von in Buchform erschienenen Editionen mit anschließender Onlinestellung
  • Etablierung der Auszeichnungssprache XML als "Quasistandard" zur Erstellung von born digital-Editionen
  • Entwicklung von Editionstools, die die Transkription und Auszeichnung von Texten wesentlich vereinfachen

Darauf aufbauend kann die These formuliert werden, dass die Editionswissenschaft der erste geisteswissenschaftliche Bereich ist, in dem der Zusatz "Digital" gestrichen werden kann, da das digitale Edieren mittlerweile zur Normalität geworden ist. Daher stellt sich in der Regel weniger die Frage "ob" digital, sondern "wie".[A 1]

Der digitale Wandel spiegelt sich auch auf dem geisteswissenschaftlichen Arbeitsmarkt wieder. Mitarbeiter, die für neu beginnende Editionsprojekte gesucht werden, müssen immer häufiger neben fundierten Kenntnissen aus den Bereichen Paläographie, Diplomatik und Editorik auch grundlegende IT-Kenntnisse vorweisen.
Folgende Grafik (Quelle: Auswertung des Portals HSozKult; Stand 1. Halbjahr 2017) zeigt Stellenausschreibungen (blau), in denen sich Hinweise auf die Bereiche "Edieren" und "digitale Methoden" im Anforderungsprofil gleichermaßen finden, anteilig an der Gesamtheit der Stellenausschreibungen (orange), die sich auf den Bereich "Edieren" beziehen:

Abb. 1: Stellenausschreibungen (blau), in denen sich Hinweise auf die Bereiche "Edieren" und "digitale Methoden" im Anforderungsprofil gleichermaßen finden, anteilig an der Gesamtheit der Stellenausschreibungen (orange), die sich auf den Bereich "Edieren" beziehen.



Aufgaben:

  • Registrieren Sie sich für das DHVLab unter Auswahl des entsprechenden Labs (DigiEditionen)[A 2]. Das Handbuch[A 3] hilft Ihnen für Ihren Einstieg in die Arbeit mit dem DHVLab und seinen Komponenten.
  • Lesen Sie den einschlägigen Aufsatz von Arnold Esch, Überlieferungs-Zufall und Überlieferungs-Chance, der sich im Kursordner (Virtueller Desktop) befindet.
  • Bitte ermitteln Sie grundwissenschaftliche Lehrsammlungen im deutschsprachigen Raum.



Hinweise zur Benutzung:

  • Wir empfehlen für den virt. Desktop die Verwendung des Web-Browsers Google Chrome (andere Browser funktionieren i.d.R. auch)
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  • Für alle Komponenten des DHVLab verwenden Sie stets die gleichen Anmeldedaten.
  • Anzeigeeinstellungen im virt. Desktop anpassen: Um die Auflösung des virtuellen Desktops an Ihr Endgerät optimal anzupassen, befolgen Sie bitte die Hinweise in unserem Video.



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Anmerkungen

  1. Vgl. Sahle, Editionsformen II, S. 154f.
  2. Registrierung und Anmeldung für den Kurs: Anmeldung.
  3. Vgl. Einführung in die Benutzung des DHVlab.