DHVLab - Digital Humanities Virtual Laboratory

Im Rahmen des Förderprogramms "Digitaler Campus Bayern", welches das Bayerische Wissenschaftsministerium aufgelegt hat, wird im Zeitraum Januar 2016 - März 2018 ein interdisziplinäres Verbundprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. Im Rahmen des Projekts, welches unter dem Namen "DHVLab – Digital Humanities Virtual Laboratory" firmiert, wird sukzessive eine modulare Lehr- und Forschungsinfrastruktur zur Ausbildung von Studierenden der Kunst-, Geschichts- und Sprachwissenschaften in Anwendungen und Methoden der Digital Humanities (DH) geschaffen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Hubertus Kohle beteiligen sich Vertreter aus Wissenschaft, Statistik und IT an der Konzeption von Lehrveranstaltungen, in denen die Erfassung, Analyse und Visualisierung digitaler Forschungsdaten eine tragende Rolle spielt. Die Strukturierung und Modellierung großer Datenmengen dient schließlich als Ausgangspunkt für neue Fragestellungen in den beteiligten Disziplinen.

Innerhalb der zweijährigen Förderzeit wurden mit den teilnehmenden Partnern (Kunstgeschichte, Dr. Harald Klinke; Frühe Neuzeit, Prof. Dr. Mark Hengerer; Historische Grundwissenschaften, Prof. Dr. Irmgard Fees; Statistik, Prof. Dr. Helmut Küchenhoff) Konzepte für eine integrierte "IT-Grundausbildung" Studierender der Geschichts- und Kunstwissenschaften erarbeitet.

Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase kommt die Plattform DHVLab nunmehr im Rahmen des DH-Nebenfaches für die Sprachwissenschaften (Digitaler Campus Bayern II) zum Einsatz. In den Fächern Geschichte und Kunstgeschichte wird sie künftig in den Kursen des DH-Zertifikats (Multiplikatoren-Projekt der Fakultät 09) eingesetzt, welches sich aktuell in der Konzeption befindet. Ab April 2018 wird das DHVLab im Rahmen des Projekts "ehumanities - interdisziplinär" (Digitaler Campus III) eine zentrale Rolle bei der Erarbeitung verbindlicher Standards eines interoperablen Forschungsdatenmanagements für die Geisteswissenschaften an bayerischen Hochschulen spielen.

Ganz im Sinne des 'Digitalen Campus Bayern' ist das Münchener Pilotprojekt auf eine Ausweitung des digitalen Lehr-/Lernangebotes auf andere Studienstandorte ausgerichtet.

Das Team

Das DHVLab wurde in der ITG entwickelt. Projektbeteiligte waren:

des Digital Humanities Virtual Laboratory – kurz ''DHVLab''

... für Lehrende
  • Einsatz einer interaktiven Umgebung für eine innovative Lehre
  • Offenes Demo-Lab zum Testen der Umgebung vor dem Einsatz im Seminar
  • Intuitive Benutzerverwaltung
  • Niedrige Einstiegshürden im Virtuellen Desktop: Software ist serverseitig vorinstalliert
  • Flexible Verwaltung: Software und Tools werden auf Wunsch installiert
  • Zeitersparnis: Keine Probleme aufgrund heterogener Hardware bei den Studierenden
  • Praxisnaher Einsatz in der Lehre: Studierende können die Arbeitsschritte des Dozenten/der Dozentin nachverfolgen und Arbeitsaufgaben unmittelbar umsetzen
  • Zentrales Wissensrepositorium: Kontinuierlich wachsende Datensammlungen stehen zur Nachnutzung zur Verfügung
  • Langzeitarchivierung und Anschlussfähigkeit der Forschungsdaten
  • Anwendungsfälle aus früheren Kursen und Ausbildungsmanuale geben Hilfestellung und Anregungen für die eigene Kursplanung

... für Studierende
  • Erlangung wichtiger digitaler Kompetenzen durch die Teilnahme an Kursen mit DH-Inhalten
  • Nach Registrierung und Akkreditierung können alle Module des DHVLab genutzt werden
  • Die Nutzung aller Komponenten des DHVLab erfolgt zeit- und ortsunabhängig
  • Jede/r Nutzer/-in greift auf ihre/seine eigene Instanz der jeweiligen Komponente (z. B. des Virtuellen Desktops) zu
  • Gleichzeitig können alle Studierenden eines Kurses an ihrem gemeinsamen digitalen Forschungsprojekt arbeiten
  • Performance und Speicher: Serverseitige Rechenpower wird hardwareunabhängig gewährleistet. Für sämtliche im Rahmen eines Seminars oder einer Forschungsarbeit anfallende Daten ist auf den Servern Speicherplatz vorhanden
  • Einsatz eigens entwickelter (DHVLab-Analysecenter) oder aus anderen Projekten hervorgegangener Tools (z. B. Squirrel. Edieren digital) unter dem Dach des DHVLab
  • Datenbankumgebung (phpMyAdmin) offeriert intuitiven und visuellen Zugriff auf Ihre Forschungsdaten und Datensammlungen
  • Integriertes Teilen der Ergebnisse: Über eine Cloud können Daten, Berechnungen oder Visualisierungen bequem importiert oder exportiert und weiterverarbeitet werden
  • Langzeitarchivierung & Nachnutzung der Forschungsdaten auf den Servern der ITG
  • Dauerhafte Nutzung aller Komponenten auch nach Abschluss einer Lehrveranstaltung

... für Entwicklerinnen und Entwickler
  • Leichte Skalierbarkeit: Das System ist prinzipiell beliebig erweiterbar
  • Kapazitätsgrenzen sind lange noch nicht erreicht
  • Geringer Wartungsaufwand, Service durch das Projektteam
  • Entwicklungsmöglichkeiten bayernweit, zentral koordiniert in München (ITG)
  • Dynamische Weiterentwicklung der Komponenten auf Grundlage des bisherigen Nutzerverhaltens
  • Open Source-Gedanke: Sämtliche Tools und Software sind Open Source-Anwendungen. Einsatz kommerzieller Software ist im Rahmen der Plattform (bisher) nicht möglich. Wir fördern den Einsatz frei zugänglicher Softwarelösungen

  • ZDB Pressemeldung: Wertvoll, nützlich, unterhaltsam und skuril - die 18 Pilot-Projekte von Coding da Vinci Süd (Juni 2019).
  • Schmankerl Time Machine: Kasspatzn mit Salat für eine Mark, in: in münchen vom 18. Juli 2019.
  • Harald Klinke: Digitale Kunstgeschichte lehren, in: Kuroczyński, Piotr/Bell, Peter/Dieckmann, Lisa (Hg.): Computing Art Reader: Einführung in die digitale Kunstgeschichte, Heidelberg 2018 (Computing in Art and Architecture 1), S. 289-302, DOI: https://doi.org/10.11588/arthistoricum.413.
  • Christopher Nunn: Avoiding Nightmares in Teaching Digital Methods, in: INFODITEX-Blog, 3. August 2018, https://infoditex.hypotheses.org/221.
  • Harald Klinke: Datenanalyse in der Digitalen Kunstgeschichte. Neue Methoden in Forschung und Lehre und der Einsatz des DHVLab in der Lehre, in: Ders. (Hg.): #DigiCampus. Digitale Forschung und Lehre in den Geisteswissenschaften. München: Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität. München 2018, DOI: https://doi.org/10.5282/ubm/epub.41218.
  • Stephan Lücke/Caroline von Nicolai: EisenzeitDigital: Datenanalyse mit MySQL und QGIS - Projektposter (2018).
  • Repositorien: Vom Datencontainer zum Diskursraum, auf: blog.arthistoricum.net (Vortrag von Hubertus Kohle vom 17.11.2017, veröffentlicht am 09.12.2017), bes. S. 7f.
  • Flexibel durch E-Learning. Förderung digitaler Lehrangebote, in: MünchnerUni Magazin, Ausgabe 4 (2017), S. 6-8, bes. S. 8.
  • Digitale Kunstgeschichte: Was kann sie leisten in Lehre & Gesellschaft? - Interview von Tanja Praske mit Harald Klinke auf Kultur - Museum - Talk (27. März 2017).
  • DHVLab-Analysecenter - Kurzvorstellung im Newsletter 6 (2017) des prometheus-Bildarchivs.
  • IT for all - Das Projekt " Digitaler Campus Bayern - Digitale Datenanalyse in den Geisteswissenschaften" als Beispiel für nachhaltige IT-Didaktik, in: Konferenzabstracts DHd 2017 - Digitale Nachhaltigkeit, 13. - 18. Februar 2017. Bern 2017, S. 245-249.
  • Wieviel Technik müssen Geisteswissenschaftler/innen beherrschen? Das Digital Humanities-Curriculum im 'Digitalen Campus Bayern' - Zusammenfassung des Vortrages im Tagungsbericht auf HSozKult: Digitale Editionen und Auszeichnungssprachen. dhmuc-Workshop, 21. - 22. November 2016.
  • Auf dem Weg zu einem Curriculum in den Digital Humanities, in: Akademie Aktuell 56 (01-2016), S. 74-77.
  • Digitale Quellenkritik. Workshop der AG Digitale Geschichtswissenschaften; Berlin, Juni 2016.
    1. Bericht auf dem Blog der AHiG
    2. Bericht auf dem Blog des DH-Lab der Universität Luxemburg
  • Ein Netzwerk für den Nachwuchs in den Historischen Grundwissenschaften, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, bes. Anm. 5.
  • Millionenförderung für Digitale Geisteswissenschaften
  • Neues DH-Nebenfach an der LMU für die Sprachwissenschaften im Rahmen des Digitalen Campus Bayern