Einführung in die Statistik


Vorwort mit Hinweisen zur Notation

R ist zweierlei: eine Programmiersprache und eine Open-Source-Software, die unter den Bedingungen der GNU General Public License (GPL) lizensiert wird – und daher in jedweder Weise frei genutzt, bearbeitet und weiterverbreitet werden darf. Sie zeichnet sich insbesondere für statistische Fragestellungen, für die Datenanalyse und -visualisierung aus. Ein kontinuierlich gepflegter Fundus an Zusatzpaketen, die über das Comprehensive R Archive Network (CRAN) installiert werden können, ermöglicht es, einfache wie schwere Probleme zu lösen, ohne entsprechende Funktionen selbst erstellen zu müssen. R ist aufgrunddessen sowohl in der Lage, simple arithmetische Berechnungen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) auszuführen, als auch komplexere Untersuchungen (Regressionsmodelle, Clusteranalyse) anzustoßen, die ohne Computerunterstützung zeitintensiv sind.

Ziele und Aufbau

Die Lehrmodule sollen Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten von R mit konkreten, für Geisteswissenschaftler relevanten Anwendungsbeispielen liefern und Sie an die Hand nehmen, erste eigene Analysen auszuführen – und vor allem zu meistern. Zunächst wird dafür die integrierte Entwicklungsumgebung RStudio eingeführt. Es folgen Grundlagen der Programmierung, welche die unterschiedlichen Datentypen und -strukturen in R erläutern und beispielhaft deren Unterschiede aufzeigen. Anschließend stehen Befehle zum Import und Export von Daten im Fokus. Im Punkt Datenaufbereitung werden daraufhin die Grundlagen angewandt und importierte Datensätze für die weitere statistische Auswertung vorbereitet. Es sind keinerlei informatische oder statistische Vorkenntnisse vonnöten – wohl aber das Interesse, über Datensätzen zu sitzen und zu knobeln.1 Auch wenn dies erst einmal mühselig klingen mag: Erste Erfolgserlebnisse zeigen sich mit R erstaunlich schnell.

Referenzen

Für die weiterführende Lektüre ist zum einen das offizielle Benutzerhandbuch An Introduction to R empfehlenswert, zum anderen der Bereich Frequently Asked Questions on R; beide sind in R Project verankert. Eine aktive Plattform, um Probleme zu diskutieren und Lösungen auszutauschen, findet sich zudem in dem Internetforum Stack Overflow, das Beiträge, die sich thematisch auf R beziehen, explizit als solche kennzeichnet. Nach einer entsprechenden Registrierung können dort auch eigene Fragen eingestellt und von anderen Mitgliedern beantwortet werden. Informationen zu den internen Hilfeseiten in R erhalten Sie hier im Abschnitt Entwicklungsumgebung RStudio -> Die interne Hilfefunktion.

Hinweise zur Notation

Alle Codebeispiele in den Modulen sind entsprechend gekennzeichnet und können einfach kopiert und in die Konsole von R oder RStudio eingefügt werden. Die Struktur wird an folgendem Minimalbeispiel deutlich:
1+1 # Addition
## [1] 2
Die erste Zeile gibt den vom System auszuführenden Code an (1+1). Die Raute (#) kennzeichnet den Beginn eines Kommentars. Alle Zeichen, die nach einer Raute in einer Zeile stehen, werden von R nicht interpretiert – sie sind sozusagen kleinere oder größere Klebezettel, die den vorhergehenden Code dokumentieren oder mit Anmerkungen versehen (hier der Text Addition). Die letzte Zeile zeigt den Output, also das Ergebnis, das entsteht, wenn der vorhergehende Code ausgeführt wurde. Die zwei Rauten (##) dienen einzig der visuellen Abgrenzung zu einem Kommentar.




Anmerkungen

  1. Datenwissenschaftler bezeichnen sich nicht umsonst auch gerne als Data Wizards oder Data Monkeys.↩︎

Die Entwicklungsumgebung RStudio

Um den Einstieg in die Programmierung mit R zu erleichtern, bietet sich die Verwendung einer integrierten Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment, IDE) an. Solche Umgebungen kombinieren mehrere Vorzüge: Sie interpretieren den Code nicht nur, sodass ein Output erzeugt werden kann, sondern erweitern ihre Funktionalität auch visuell, um die Arbeit produktiver zu gestalten. Eine IDE zeigt beispielsweise an, wenn ein Objekt, auf das referenziert wird, noch nicht existiert oder eine geschweifte Klammer fehlt, die dazu dient, eine Funktion zu beenden. Ebenso können Grafiken direkt im momentan aktiven Bildschirmfenster angezeigt werden, ohne sie im angegebenen Zielverzeichnis erst suchen und dann öffnen zu müssen. Ein beliebtes Instrument dieser Art für R ist RStudio, das Sie in Ihrem Desktop unter Applications -> Development finden. Bei Aufruf von RStudio muss R nicht zusätzlich geladen werden.

Benutzeroberfläche

Im Gegensatz zu einer weiteren statistischen Software, SPSS, kommt R standartmäßig ohne grafische Benutzeroberfläche (Graphical User Interface, GUI) aus – Benutzer interagieren stattdessen über eine Kommandozeile (siehe Abbildung 1).

Konsole
Abbildung 1: Konsole mit Kommandozeile in R.

RStudio erweitert diese Funktionalität über Panels, die das Bildschirmfenster in vier Bereiche abtrennen und alle benötigten Ressourcen präsentieren. Zunächst sind beim ersten Aufruf jedoch nur drei Panels aktiv (Abbildung 2): Console (links), Workspace (rechts oben), Working Directory (rechts unten). Workspace und Working Directory enthalten mehrere Registerkarten, die eine weitere Untergliederung der Bereiche erlauben.

RStudio
Abbildung 2: Bildschirmfenster beim ersten Aufruf von RStudio.

Die Funktionen und Inhalte der Panels seien im Folgenden kurz erläutert.

  1. Console
    Das wichtigste Werkzeug in RStudio ist die Konsole – über sie werden Variablen unter anderem deklariert und manipuliert, Daten importiert und exportiert, Grafiken generiert und modifiziert. Kurzum: Jeder Befehl in RStudio läuft letztlich über die Konsole und stößt im Prozessor des Computers eine Aktion an. Wenn diese Aktion, beispielsweise die Addition zweier Zahlen, beendet wurde, schickt der Prozessor das Ergebnis an den Nutzer – und es erscheint als Output in der Konsole. Das Symbol > kennzeichnet wie in R die Eingabeaufforderung (auch Prompt). Diese Markierung verweist auf die Stelle, an der Befehle eingegeben werden können. Bereits ausgeführte Befehle wandern eine Zeile nach oben; die Eingabeaufforderung steht weiterhin fest in der letzten, also untersten Zeile der Konsole.
  2. Workspace
    Alle erzeugten Daten, Werte und Funktionen, ihre Dimension, Länge und Rückgabewerte (dazu mehr hier im Abschnitt Grundlagen in R) landen in der Registerkarte Environment im Panel Workspace. Im Reiter History finden Sie eine Übersicht der bisher von Ihnen in dieser Sitzung ausgeführten Befehle – also jede Codezeile, die seit dem Öffnen von RStudio über die Konsole bestätigt wurde. Eine hilfreiche Funktion: Bei Doppelklick auf einen Befehl in der History kopiert RStudio den entsprechenden Code in die Konsole, wo er nochmals aufgerufen werden kann.
  3. Working Directory
    Das Panel Working Directory hält weitere Übersichten parat: Files, Plots, Packages und Help. Files zeigt die Ordner- und Dateistruktur des gewählten Zielverzeichnisses, Plots alle in dieser Sitzung generierten Grafiken, Packages alle bislang im System installierten Pakete, Help die internen Hilfeseiten.

Einen ausführlichen Spickzettel mit weiteren Symbolerklärungen und einer Liste von Tastenkombinationen (sogenannten Shortcuts 1) stellt RStudio online bereit.

Erstellen und Speichern eines Skripts

Womöglich fragen Sie sich mittlerweile: Wo landen meine eingegebenen Befehle – und was passiert mit ihnen, wenn ich RStudio schließe? Damit Ihre Arbeit nicht in die ewigen virtuellen Jagdgründe eingeht, empfiehlt es sich, Code und Kommentare in ein Skript zu schreiben. Um ein neues Skript zu erstellen, gibt es drei Möglichkeiten:

  1. die Tastenkombination [Strg] + [Umschalt] + [N] 2,
  2. den Menüeintrag R Script, der über File -> New File zu erreichen ist,
  3. das erste Symbol der obersten Symbolleiste: ein weißes Plus in einem grünen Kreis, das auf einem weißen Quadrat steht (gekennzeichnet mit 1 in Abbildung 3). Wenn Sie auf das Symbol klicken, öffnet sich ein Dropdown-Menü. Wählen Sie dort R Script an, damit ein neues Skript erstellt wird.
Symbolleiste
Abbildung 3: Symbolleiste in RStudio.

Ein Skript ist im Grunde ein gewöhnliches Textdokument – nur handelt es sich bei Ihrem Text eben um eine Sammlung aus Befehlen, die untereinander stehen und in RStudio aufgerufen werden können. Mit Erstellen eines Skripts erhalten Sie auch das letzte, vierte Panel, das die Konsole nun im Bildschirmfenster nach links unten rückt und darüber Platz nimmt (Abbildung 4).

Skript
Abbildung 4: Bildschirmfenster, nachdem ein Skript in RStudio erstellt wurde.

Eine Empfehlung: Arbeiten Sie nur direkt über die Konsole, wenn es sich um Code handelt, der nicht maßgeblich für Ihre Auswertung ist und später keiner erneuten Ausführung bedarf (beispielsweise der Aufruf einer internen Hilfeseite). Im Zweifel gilt jedoch: Schreiben Sie jeden Befehl in Ihr Skript und rufen Sie den jeweiligen Befehl auch über das Skript auf (wie dies funktioniert, lesen Sie im Abschnitt Ausführen von Code).
Auch für das Speichern Ihres Skripts gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. die Tastenkombination [Strg] + [S],
  2. den Menüeintrag Save, der über File zu erreichen ist,
  3. das Diskettensymbol der obersten Symbolleiste (gekennzeichnet mit 2 in Abbildung 3).

Es öffnet sich ein Dialogfenster, über das Sie auswählen können, in welchem Verzeichnis Ihr Skript gespeichert werden soll. Der Dateiname muss nicht die Endung .R beinhalten – diese wird automatisch ergänzt. Falls beim Speichern nach Encoding gefragt wird, wählen Sie ISO-8859-1, um deutsche Umlaute darstellen zu können.

Ausführen von Code

Mittlerweile liegt ein jungfräuliches Skript vor Ihnen. Schreiben Sie in dieses Skript nun Befehle, passiert jedoch zunächst einmal nichts – Sie müssen RStudio mitteilen, dass der von Ihnen geschriebene Code ausgeführt werden soll. Für diese Aktion stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Ausführen eines Codeteils: Hierzu markieren Sie den Part einer Zeile, den Sie ausführen möchten (Abbildung 5).
Codeteils
Abbildung 5: Ausführen eines Codeteils.
  1. Ausführen einer Codezeile: Hierzu setzen Sie den Cursor an eine beliebige Position in der Zeile (Abbildung 6).
Codezeile
Abbildung 6: Ausführen einer Codezeile.
  1. Ausführen mehrerer Codezeilen: Hierzu markieren Sie alle Zeilen mit der Maus, die ausgeführt werden sollen (Abbildung 7).
Codezeilen
Abbildung 7: Ausführen mehrerer Codezeilen.

Auf jede dieser Varianten folgt derselbe Schritt: die Tastenkombination [Strg] + [Enter]. Alternativ ist es auch möglich, den Code über Run auszuführen (gekennzeichnet in Abbildung 5). Der Output erscheint daraufhin in der Konsole.

Ändern des Zielverzeichnisses

Im Regelfall importieren Sie Ihre Daten irgendwann in RStudio – und exportieren Ihre Ergebnisse im Laufe Ihrer Analyse. Damit dies nicht zu unangenehmen Überraschungen führt, weil Sie beispielsweise nicht wissen, wo Ihre kürzlich generierte Grafik liegt, müssen Sie RStudio sagen, in welchem Verzeichnis es standartmäßig nach einer Datei suchen soll. Dafür dient die Angabe eines Zielverzeichnisses. Das Zielverzeichnis definieren Sie auf eine der folgenden Weisen:

  1. die Tastenkombination [Strg] + [Umschalt] + [H],
  2. den Menüeintrag Choose Directory, der über Session -> Set Working Directory zu erreichen ist.

In beiden Fällen öffnet sich ein Dialogfenster, über das Sie Ihr Zielverzeichnis festlegen und anschließend mit Choose bestätigen können. Ein Blick auf die Konsole sagt Ihnen auch, welchen Befehl RStudio im Hintergrund angewandt hat:

setwd("/home/users/sschneider")

Das Zielverzeichnis soll hier also /home/users/sschneider sein. Wenn Sie im weiteren Verlauf wissen möchten, wie Ihr Zielverzeichnis lautet, wagen Sie einfach einen Blick in das Panel Console: Dort ist das Zielverzeichnis in grauer Schrift direkt neben dem Text Console im Titel hinterlegt. Eine Alternative für Fortgeschrittene bietet folgender Befehl, der in die Konsole einzugeben ist:

getwd()
## [1] "/home/users/sschneider"

Auf das gewählte Zielverzeichnis bezieht sich RStudio nun in zwei Fällen, sofern kein absoluter Pfad angegeben wurde: Wenn eine Datei geladen oder gespeichert werden soll. Ein wichtiger Hinweis: Das Zielverzeichnis muss bei jedem Neustart von RStudio definiert werden. Angaben aus vorherigen Sitzungen werden nicht übernommen.

Die interne Hilfefunktion

In Kürze werden Sie bemerken, dass alle grundlegenden arithmetischen Funktionen bereits im Basispaket von RStudio vorhanden sind und Sie diese nur noch auszuführen brauchen. Dennoch kann es passieren, dass Sie nicht wissen, welche Argumente eine Funktion verlangt. Entsprechende Unterstützung bietet RStudio über die internen Hilfeseiten, die Sie über eine der folgenden Möglichkeiten aufrufen:

  1. den Befehl help(funktionsname),
  2. ein vorangestelltes Fragezeichen vor einer Funktion (?funktionsname),
  3. die Suchfunktion des Reiters Help im Panel Working Directory, in welche Sie den Funktionsnamen eintragen und mit [Enter] bestätigen (beispielhaft in Abbildung 8).

Konkret bedeutet dies: Wenn Sie Informationen zu der Funktion mean suchen, die den Durchschnitt mehrerer Zahlen berechnet, nutzen Sie entweder die Suchfunktion oder führen Sie einen der zwei Befehle aus:

help(mean)
?mean

Die Hilfeseite öffnet sich anschließend im Reiter Help des Panels Working Directory. In den meisten Fällen finden Sie dort eine Beschreibung der Funktion (Description), wie sie aufgerufen wird (Usage), welche Argumente zugelassen sind (Arguments) und welcher Datentyp- beziehungsweise welche Datenstruktur zurückgegeben wird (Value). Weitere Informationen (Note) sind im Regelfall ebenso angeführt wie Referenzen zu entsprechender Literatur (References) und ein Block mit Beispielcode (Examples), den Sie über die Konsole ausführen können.




Anmerkungen

  1. Vielleicht erinnern Sie sich in Windows an den Affengriff: Die Tastenkombination [Strg] + [Alt] + [Entf] löst in neueren Versionen ein Menü mit Befehlen aus, um den Computer herunterzufahren oder den Taskmanager zu starten.↩︎
  2. Die deutschen Tastaturbelegungen finden Sie in der Wikipedia. Wenn Sie mit der Maus über die dort angezeigte Tastatur fahren, wird die Bezeichnung der jeweiligen Taste angezeigt.↩︎

Grundlagen in R

R ist eine objektorientierte, funktionale Programmiersprache. Oder um es in den Worten von John Chambers, Entwickler der Software S und ihres Nachfolgers R, zu sagen: „Alles, was existiert, ist ein Objekt. Alles, was passiert, ist ein Funktionsaufruf.“ 1 Ob Sie also mit einer Zahl arbeiten oder mit einer Zeichenkette, ist im übergeordneten Sinne irrelevant – eine Zahl ist ebenso ein Objekt wie eine Zeichenkette. Darauf aufbauend ist eine Feinabstufung möglich: Bei einem Objekt kann es sich um eine Funktion handeln – oder um Daten. Daten wiederum erlauben eine Untergliederung in Datentypen und Datenstrukturen, die beide jeweils weitere Verästelungen nach sich ziehen (Abbildung 1).

Objekts in R
Abbildung 1: Diagramm über die unterschiedlichen Ausprägungen eines Objekts in R.

Objekte und Zuweisungen

Ein Objekt auf Datenebene ist demzufolge nichts anderes als ein Auffangbehälter, der weitere Objekte unterschiedlichsten Typs und unterschiedlichster Struktur beinhalten kann. 2 Für den Anfang stellen Sie sich jedoch erst einmal ein Objekt vor, das aus einem einzigen Wert (beispielsweise der Zahl 5) besteht. Möchten Sie dieses Objekt später für weitere Berechnungen verwenden, ohne permanent 5 eingeben zu müssen, können Sie ihm einen Namen zuweisen:

x <- 5
x
## [1] 5
                                

Umgangssprachlich ausgedrückt teilen Sie R mit: Nehme den Namen x und übergebe ihm (<-) die Zahl 5. Das Objekt namens x enthält nun den Wert 5. Wie Sie durch Eingabe des vorhergehenden Codes vielleicht schon bemerkt haben, gibt Ihnen R den Inhalt eines Objekts nicht automatisch zurück – Sie müssen den Namen des Objekts in die Konsole eingeben und ausführen (hier x in Zeile 2). Im Prinzip speichern Sie ein Objekt durch Zuweisung eines Namens also immer nach folgendem Schema ab: name <- objekt.

Namen müssen folgenden Vorschriften genügen:

  1. Sie dürfen keine Leerzeichen enthalten.
  2. Sie dürfen nicht mit einer Zahl beginnen (1x ist nicht erlaubt).
  3. Auf Namen, die mit einem Punkt beginnen, darf keine Zahl folgen (.1x führt zu einer Fehlermeldung, .x1 verursacht jedoch keine Probleme).
  4. Sie dürfen nicht von R vorbelegt sein. 3

Bis auf diese Ausnahmen sind alle Buchstaben 4, alle Zahlen und die Zeichen _ (Unterstrich) und . (Punkt) erlaubt. Eine weitere Anmerkung: R unterscheidet grundsätzlich zwischen Groß- und Kleinschreibung. Ein Objekt namens A1 ist daher nicht identisch mit einem Objekt namens a1. In jedem Fall ist es jedoch empfehlenswert, sich für eine Konvention bei der Namenszuweisung zu entscheiden und diese im gesamten Skript einzuhalten. Sie können beispielsweise eine dieser Regeln verwenden:

  1. Namen bestehen nur aus Kleinbuchstaben. Bei mehreren Wörtern wird kein Trennzeichen verwendet (digitalhumanities).
  2. Namen bestehen nur aus Kleinbuchstaben. Als Trennzeichen wird ein Punkt (digital.humanities) oder Unterstrich (digital_humanities) verwendet.
  3. Namen mit einem Wort bestehen aus Kleinbuchstaben. Bei Namen mit mehreren Wörtern wird das erste Wort klein geschrieben, die restlichen Wörter leiten mit einem Großbuchstaben ein (digitalHumanities).
  4. Namen bestehen aus Klein- und Großbuchstaben. Ein Wort wird durch einen Großbuchstaben eingeleitet (DigitalHumanities).

Datentypen

Ein Objekt lässt sich auf elementarster Ebene näher spezifizieren – über seinen Datentyp. Die drei wichtigsten Datentypen in R lauten: numeric, character und logical. Handelt es sich bei Ihrem Objekt um eine Zahl, ordnen Sie den entsprechenden Datentyp also vermutlich bereits intuitiv richtig zu: numeric. Auch die weiteren zwei Typen sind annähernd selbsterklärend: character ist der Container für Zeichen (beispielsweise Buchstaben), logical der Container für Wahrheitswerte (TRUE, FALSE) 5.

Eine komprimierte Fassung finden Sie in nachfolgender Tabelle:

Beschreibung Beispiel Datentyp
Ganze und reelle Zahlen 3.17 numeric
Zeichen und Zeichenketten "Bild" character
Wahrheitswerte TRUE, FALSE logical

Zwei Beispiele dürften Sie zurecht irritieren: Zum einen wird ein Punkt als Dezimaltrennzeichen verwendet, zum anderen ist das Wort Bild von Anführungszeichen umschlossen ("..."). Diese Fälle betrachten wir nun genauer. Zunächst geben Sie die Zahl 3,17 in üblicher Notation mit Komma als Dezimaltrennzeichen in die Konsole ein und führen die Zeile aus:

3,17
## Error: unexpected ',' in "3,

Sie merken: RStudio gibt statt eines ordnungsgemäßen Outputs eine (durchaus kryptische) Fehlermeldung (Error) zurück. Um diese zu verstehen, müssen Sie sich bewusst machen, dass die Verwendung des Kommas in R vorbelegt ist: Das Zeichen kann Objekte eines Vektors ebenso abtrennen wie Argumente einer Funktion (mehr dazu in den nachfolgenden Abschnitten Datenstrukturen und Funktionen). Reelle Zahlen (Zahlen mit Nachkommastellen) benötigen daher in R einen Punkt statt eines Kommas als Dezimaltrennzeichen.

Sehen Sie sich nun das zweite Beispiele an, indem Sie Bild in die Konsole eingeben und die Zeile ausführen:

Bild
## Error in eval(expr, envir, enclos): Objekt 'Bild' nicht gefunden

Auch hier zeigt uns RStudio einen Error an, dieses Mal jedoch mit einer konkreteren weiterführenden Information: Objekt 'Bild' nicht gefunden. Die Erklärung ist simpel: Ohne Anführungszeichen erwartet R beim Ausführen der Zeile ein Objekt namens Bild, das im Workspace bereits existiert – von Ihnen also, wie im Abschnitt Objekte und Zuweisungen beschrieben, erzeugt wurde. Achten Sie daher immer darauf, einen Wert mit Anführungszeichen ("Bild" oder 'Bild') zu umschließen, wenn es sich bei ihm um Buchstaben oder eine Zeichenkette handelt und R diese als solche erkennen soll.

Den Datentyp eines Objekts können Sie infolge über zwei Funktionen bestimmen: mode und is.datentyp (also is.numeric, is.character oder is.logical). Der Unterschied: mode gibt den genauen Datentyp zurück – is.datentyp prüft lediglich, ob es sich um den von Ihnen spezifizierten Datentyp handelt und spuckt einen Wahrheitswert aus. Sehen Sie sich dazu beispielhaft folgenden Code an:

x <- 5
mode(x)
## [1] "numeric"

is.character(x)
## [1] FALSE

Laut mode ist das Objekt x vom Typ numeric. Eine Prüfung, ob es sich bei x um ein Objekt des Typs character handelt, resultiert folgerichtig in der Rückgabe FALSE. Aber Achtung:

x <- "5"
mode(x)
## [1] "character"

is.character(x)
## [1] TRUE

Sie weisen x im vorhergehenden Code durch die umschließenden Anführungszeichen nicht mehr die Zahl sondern das Zeichen 5 zu – arithmetische Operationen wie im Abschnitt Operatoren können mit diesem Objekt nicht mehr durchgeführt werden. Eine nachträgliche Änderung des Datentyps ist über die Funktion as.datentyp möglich:

x <- "5"
mode(x)
## [1] "character"

x <- as.numeric(x)
mode(x)
## [1] "numeric"

Das Objekt x enthält zunächst wie bislang das Zeichen 5, dessen Datentyp Sie über mode testen. Im Anschluss entscheiden Sie sich mit dem Aufruf as.numeric(x), den Typ in numeric umzuwandeln und das Ergebnis wieder in einem Objekt namens x abzulegen. Die erneute Eingabe von mode sagt Ihnen daraufhin: Der Datentyp des Objekts x ist numeric.

Die Umwandlung einer Zahl oder eines Zeichens in einen Wahrheitswert funktioniert hingegen nicht ohne Weiteres:

x <- "5" 
x <- as.logical(x) 
x
## [1] NA

Das Objekt x enthält nach der Änderung des Datentyps die Angabe NA – statt eine Umwandlung des Zeichens 5 in einen Wahrheitswert vorzunehmen, hinterlegt R im Objekt x die Konstante für einen fehlenden Wert, NA (Not Available). NA kann in jeden beliebigen Datentyp umgewandelt werden, ohne seine Form zu verlieren:

x <- NA
as.numeric(x)
## [1] NA

as.character(x)
## [1] NA

as.logical(x)
## [1] NA

Datenstrukturen

Ein Level über den Datentypen liegen die Datenstrukturen: ein- bis mehrdimensionale Beschreibungen über die (der Name verrät es bereits) Struktur der Daten. Sie nehmen also Ihre bisherigen einzelnen Objekte und bündeln sie – in Vektoren (vector), Matrizen (matrix), Dataframes (data.frame) oder Listen (list). Jede Struktur besitzt die grundlegende Eigenschaft length. In mindestens zweidimensionalen Strukturen kommen weitere Eigenschaften hinzu, die über die Funktion attributes ermittelt werden können. Die Unterschiede und Merkmale der Strukturen seien im Folgenden erläutert.

Vektoren

Die einfachste Datenstruktur in R, den Vektor, kennen Sie bereits, ohne es zu wissen. Denn alle Objekte, die nur einen Wert beinhalten, sind Vektoren der Länge 1. Stellen Sie sich einen Vektor jedoch nicht im schulmathematischen oder abstrakten Sinne vor, sondern beispielsweise als Stapel von Büchern, deren Titel Sie alphabetisch notieren. Die entstandene Liste würde bei Eingabe in R schließlich einen Vektor ergeben. Betrachten Sie zunächst allerdings noch einmal folgenden Output:

x <- "Bild"
x
## [1] "Bild"

Vor der Zeichenkette "Bild" steht die Zahl 1 in eckigen Klammern: Es handelt sich um die Position des Wertes "Bild" im Objekt x. Und dieses Objekt x ist hier ein Vektor. Eine Information über die Länge eines Objekts (also die Anzahl der in einem Objekt enthaltenen Elemente) erhalten Sie mit der Funktion length:

length(x)
## [1] 1

Nun gehen wir einen Schritt weiter und legen einen Vektor an, der mehr als ein Element enthält:

x <- c(2,3,5,7)
x
## [1] 2 3 5 7

length(x)
## [1] 4

Betrachten Sie die erste Zeile und insbesondere den Befehl c(2,3,5,7): Die Funktion c (kurz für combine oder concatenate) legt mehrere durch Kommata getrennte Werte (hier die Zahlen 2,3,5,7) als Vektor ab (hier in das Objekt x). Anschließend geben Sie den Inhalt von x aus. Es fällt auf: Die Markierung [1] wird für alle folgenden Werte nicht weitergeführt – sie steht ausschließlich am Anfang jeder Zeile des Outputs. Die Länge des Vektors wird daraufhin geprüft: x enthält (wenig überraschend) vier Elemente.

Wenn Sie den Wert eines bestimmten Elements in einem Vektor extrahieren möchten, übergeben Sie die Position des besagten Elements nach dem Namen des Vektors in eckigen Klammern (hier das Element mit Index 3):

x[3]
## [1] 5

Mehrere Elemente können ebenso angesprochen werden. Handelt es sich um in einem Vektor aufeinander folgende Werte, verknüpfen Sie Start- und Endindex mit einem Doppelpunkt (hier die Elemente mit Index 2 bis 4):

x[2:4]
## [1] 3 5 7

Handelt es sich hingegen um Elemente, die in einem Vektor nicht aufeinander folgen, müssen Sie dem Vektor einen weiteren Vektor mit den entsprechenden Indizes übergeben (hier die Elemente mit Index 2 und 4):

x[c(2,4)]
## [1] 3 7

Warum dies nur scheinbar umständlich möglich ist (und nicht beispielsweise über den Befehl x[2,4] abgedeckt wird), bemerken Sie in Kürze, wenn Sie zweidimensionale Strukturen kennenlernen. Die Selektion einzelner Elemente mag Ihnen übrigens trivial und in diesem Stadium unnütz erscheinen – je mehr Elemente ein Vektor (oder eine Datenstruktur allgemein) allerdings besitzt, umso schwerer wird es Ihnen fallen, ein für Sie relevantes Element im betreffenden Vektor zu finden.

Eine weitere und überaus relevante Eigenschaft dieser Datenstruktur: Ein Vektor kann nur Elemente desselben Datentyps aufnehmen. Probieren Sie folgendes:

x <- c("Bild", 3)
x
## [1] "Bild" "3"

Da R die Zeichenkette "Bild" schlecht zu einer Zahl umfunktionieren kann, wird der Datentyp der Zahl 3 geändert – in das Zeichen 3. Den Datentyp aller in einem Vektor enthaltenen Elemente erhalten Sie wie bislang über die Funktion mode:

mode(x)
## [1] "character"

Ein Vektor kann ferner vorne und hinten durch beliebig viele weitere Elemente ergänzt werden:

x <- c(2,3,5,7)
x
## [1] 2 3 5 7

x <- c("Bild", x, 3)
x
## [1] "Bild" "2" "3" "5" "7" "3"

Kurzum können wir daher sagen: Ein Vektor ist eine geordnete Sammlung von Objekten mit gleichem Datentyp.

An dieser Stelle ist auch die Einführung eines weiteren Datentyps sinnvoll: der des Faktors. Dieser Datentyp erleichtert die Arbeit mit qualitativen Merkmalen, die verschiedene Merkmalsausprägungen besitzen. Stellen Sie sich folgendes, stark vereinfachtes Beispiel vor: Ein Film kann exakt einem von drei Genres zugeordnet werden – Drama, Komödie, Thriller. In einem Vektor des Datentyps character, der Informationen über acht Filme enthält, sieht dies möglicherweise so aus:

x <- c("Komödie", "Komödie", "Drama", "Thriller", "Drama", "Komödie", "Drama", "Drama")

x
## [1] "Komödie" "Komödie" "Drama" "Thriller" "Drama" "Komödie" "Drama" "Drama"

Für weitere Analysen ist jene Ausgangssituation jedoch unpraktisch: R wird aus einem Vektor dieser Art nur beschwerlich eine simple Tabelle mit den absoluten Häufigkeiten pro Genre erstellen können; Ihre Merkmalsausprägungen werden nicht als solche erkannt – sie sind reiner Text ohne zusätzliche Eigenschaften. Überführen Sie den Datentyp des Vektors daher mit dem Befehl factor zu einem Faktor:

x <- factor(x)

x
## [1] Komödie Komödie Drama Thriller Drama Komödie Drama Drama
## Levels: Drama Komödie Thriller

Die erste Zeile des Outputs ist Ihnen bereits bekannt: Sie gibt die Inhalte des Vektors wieder. In der zweiten Zeile erhalten Sie hingegen eine neue Information: Ihr Vektor besitzt die drei Ausprägungen (Levels) Drama, Komödie und Thriller. Nützlich wird hier auch die Funktion str, welche die Struktur Ihres Vektors feinstufiger abbildet:

str(x)
## Factor w/ 3 levels "Drama","Komödie",..: 2 2 1 3 1 2 1 1

Dass Sie einen Vektor des Datentyps factor mit drei Ausprägungen erzeugt hatten, wussten Sie bereits. Der Output zeigt Ihnen allerdings auch, wie R mit diesen Ausprägungen umgeht: Sie werden zu Zahlen umkodiert (1,2,3), die einen Namen besitzen ("Drama","Komödie","Thriller"). Jene sogenannten kategorialen Variablen ermöglichen es Ihnen, R die von Ihnen vorgesehene Gruppierung zu übergeben. Insbesondere bei numerisch hinterlegten, qualitativen Ausprägungen besteht ansonsten die Gefahr, sie mit einer quantitativen Variable zu verwechseln. 6 Machen Sie sich den Unterschied bewusst, indem Sie mit der Funktion mean das arithmetische Mittel eines Vektors vom Typ numeric und eines Vektors vom Typ factor berechnen:

x <- c(1,1,4,5,4)
mean(x)
## [1] 3

y <- factor(x)
mean(y)
## Warning in mean.default(y): argument is not numeric or logical: returning NA
## [1] NA

Für Vektoren vom Typ factor ist eine Berechnung des arithmetischen Mittels (ebenso wie viele weitere Berechnungen) nicht möglich – Abstände zwischen Faktoren sind nicht im üblichen numerischen Sinne interpretierbar. 7 Ob es sich um einen Faktor handelt, können Sie wie bislang prüfen:

x <- c(1,1,4,5,4)
x <- factor(x)
is.factor(x)
## [1] TRUE

Die Ausprägungen können Sie ferner auch separat über den Befehl levels einsehen:

levels(x)
## [1] "1" "4" "5"

Und in diesem Zuge auch verändern:

levels(x) <- c(3,4,5)

x
## [1] 3 3 4 5 4
## Levels: 3 4 5

Entfernen Sie nun im Vektor x die Ausprägung 5 an Stelle 4:

x <- x[-4]

x
## [1] 3 3 4 4
## Levels: 3 4 5

Die Information über die Ausprägung 5 bleibt im Vektor also enthalten, obwohl in ihm keine Werte dieser Ausprägung mehr vorhanden sind. Möchten Sie die Ausprägung ebenso entfernen, übergeben Sie dem Vektor das Argument drop=TRUE:

x <- x[drop=TRUE]

x
## [1] 3 3 4 4
## Levels: 3 4
Matrizen

Gehen wir einen Schritt weiter: Statt eindimensionalen Vektoren widmen wir uns jetzt zweidimensionalen Matrizen. Zweidimensional heißt im anschaulichen Sinne nichts anderes als: Es wird eine Tabelle mit Zeilen (waagerecht) und Spalten (senkrecht) aufgespannt. In Code ausgedrückt bedeutet dies:

x <- matrix(data=5:10, nrow=3, ncol=2)
x

##      [,1] [,2]
## [1,]    5    8
## [2,]    6    9
## [3,]    7   10

Mit der Funktion matrix teilen Sie R mit, eine Matrix zu erstellen, die in diesem Fall mit den Werten 5 bis 10 (data=5:10) über drei Zeilen (nrow=3) und zwei Spalten (ncol=2) bestückt werden soll. Die Argumente der Funktion werden durch Kommata abgetrennt. Die Reihenfolge der Argumente spielt im Grunde keine Rolle, wenn Sie die entspechenden Argumente nicht abkürzen (also matrix(5:10, 3, 2) statt matrix(data=5:10, nrow=3, ncol=2) schreiben).

Der Output macht Ihnen auch deutlich: Die Daten, bestehend aus den Zahlen 5 bis 10, füllen die Matrix spaltenweise auf – zunächst wird die erste Spalte vervollständigt (im Output markiert durch [,1]), dann die zweite Spalte ([,2]). Diese Voreinstellung ändern Sie, indem Sie der Funktion matrix das Argument byrow=TRUE übergeben:

x <- matrix(data=5:10, nrow=3, ncol=2, byrow=TRUE)
x

##      [,1] [,2]
## [1,]    5    6
## [2,]    7    8
## [3,]    9   10

Eine Matrix hat zudem immer auch eine Dimension, welche über die Funktion dim ausgegeben werden kann:

dim(x)
## [1] 3 2

Die Dimension der Matrix x besteht aus der Anzahl der Zeilen an Position 1 (3) und der Anzahl der Spalten an Position 2 (2). Diese Angaben erhalten Sie zudem mit den Befehlen nrow und ncol separat:

nrow(x)
## [1] 3

ncol(x)
## [1] 2

Die Länge derselben Matrix bildet sich folglich aus der Multiplikation der Anzahl der Zeilen mit der Anzahl der Spalten:

length(x)
## [1] 6

Was passiert nun aber, wenn sich die Anzahl der Elemente, die in eine Matrix eingefügt werden sollen, von der Dimension der aufzuspannenden Matrix unterscheidet? Sehen Sie selbst:

matrix(data=5:11, nrow=3, ncol=2)

##      [,1] [,2]
## [1,]    5    8
## [2,]    6    9
## [3,]    7   10

## Warning in matrix(5:11, nrow = 3, ncol = 2): data length [7] is not a sub-multiple or multiple of the number of rows [3]

Im vorhergehenden Fall versuchen Sie, einen Vektor der Länge 7 (die Zahlen 5 bis 11) in einer Matrix der Länge 6 unterzubringen: R gibt eine Warnung zurück (Warning) und ignoriert das Element an Position 7 des Vektors (die Zahl 11), da 7 kein Vielfaches von 3 (der Anzahl der Zeilen) ist – es werden wie bislang nur die Werte 5 bis 10 an die Matrix übergeben.

Für den Fall, dass die Anzahl der einzufügenden Elemente die Länge der Matrix unterschreitet, ergibt sich folgendes Bild:

matrix(data=5:9, nrow=3, ncol=2)

##      [,1] [,2]
## [1,]    5    8
## [2,]    6    9
## [3,]    7    5

## Warning in matrix(5:9, nrow = 3, ncol = 2): data length [5] is not a sub-multiple or multiple of the number of rows [3]

Das erste Element des Vektors (die Zahl 5) wird in letzterem Beispiel recycelt – es tritt in Ermangelung eines weiteren Elements an Position 10 des Vektors. Damit ist das Resultat identisch zu folgendem Befehl:

matrix(data=c(5:9,5), nrow=3, ncol=2)

##      [,1] [,2]
## [1,]    5    8
## [2,]    6    9
## [3,]    7    5

Kommen wir zu der Selektion eines oder mehrerer Elemente in einer Matrix. Die Struktur lässt sich im zweidimensionalen Fall mit folgendem Schema beschreiben: matrix[zeile,spalte]. Das Element in der zweiten Zeile der ersten Spalte erhalten Sie daher mit dem Befehl:

x[2,1]
## [1] 7

Alle Regelungen für die Indexierung eines Elements in einem Vektor gelten analog auf Zeilen- und Spaltenebene in einer Matrix. Möchten Sie die Werte einer bestimmten Spalte extrahieren, müssen Sie keine Angabe über die benötigten Zeilen treffen:

x[,1]
## [1] 5 7 9

Der Befehl gibt Ihnen die erste Spalte der Matrix x zurück. Wenn Sie Interesse an den Werten der zweiten Zeile haben, gehen Sie wie folgt vor:

x[2,]
## [1] 7 8

Um den Umgang zu erleichtern, ist es zudem möglich, den Zeilen und Spalten Namen zuzuweisen. Entweder spezifizieren Sie diese zusätzlichen Informationen gleich bei Anlage der Matrix:

x <- matrix(data=5:10, nrow=3, ncol=2, dimnames=list(c("Zeile1", "Zeile2", "Zeile3"), c("Spalte1", "Spalte2")))
x

##        Spalte1 Spalte2
## Zeile1       5       8
## Zeile2       6       9
## Zeile3       7      10

Oder im Nachhinein mit der Funktion dimnames:

x <- matrix(data=5:10, nrow=3, ncol=2)
dimnames(x) <- list(c("Zeile1", "Zeile2", "Zeile3"), c("Spalte1", "Spalte2"))
x

##        Spalte1 Spalte2
## Zeile1       5       8
## Zeile2       6       9
## Zeile3       7      10

In beiden Fällen übergeben Sie dimnames eine Liste, die aus einem Vektor mit den Zeilennamen und einem Vektor mit den Spaltennamen besteht. Weiteres zum Thema Listen finden Sie am Ende dieses Abschnitts. Über die vergebenen Namen können Sie ebenso auf die Zeilen und Spalten zugreifen:

x["Zeile3",]
## Spalte1 Spalte2
##       7      10

x[,"Spalte2"]
## Zeile1 Zeile2 Zeile3
##      8      9     10

Natürlich können auf diese Weise auch mehrere Zeilen oder Spalten angesprochen werden, indem Sie die gewünschten Zeilen- oder Spaltennamen an einen Vektor übergeben:

x[c("Zeile2", "Zeile3"),]

##        Spalte1 Spalte2
## Zeile2       6       9
## Zeile3       7      10

Ebenso ist es über die Befehle rownames beziehungsweise colnames möglich, nur die Zeilen- beziehungsweise Spaltennamen abzufragen:

rownames(x)
## [1] "Zeile1" "Zeile2" "Zeile3"

colnames(x)
## [1] "Spalte1" "Spalte2"

Möchten Sie nun den Namen der zweiten Zeile ändern, übergeben Sie einfach den entsprechenden Index an den Vektor der Zeilennamen (rownames(x)) und weisen ihm den neuen Wert zu ("ZeileZwei"):

rownames(x)[2] <- "ZeileZwei"
rownames(x)
## [1] "Zeile1" "ZeileZwei" "Zeile3"

Wenn Sie eine weitere Spalte benötigen, die bei Erstellen der Matrix noch nicht berücksichtigt wurde, hilft Ihnen die Funktion cbind (column bind), an die Sie die bisherige Matrix und einen Vektor mit den Werten der neuen Spalte übergeben:

y <- cbind(x, c(15:17))
y
   
##           Spalte1 Spalte2
## Zeile1          5       8 15
## ZeileZwei       6       9 16
## Zeile3          7      10 17

Mit dem Befehl rbind (row bind) fügen Sie analog eine neue Zeile hinzu:

z <- rbind(y, c(11:13))
z

##           Spalte1 Spalte2
## Zeile1          5       8 15
## ZeileZwei       6       9 16
## Zeile3          7      10 17
##                11      12 13

In beiden Fällen fällt auf: Über rbind beziehungsweise cbind wird bei Anlage einer neuen Zeile beziehungsweise Spalte nicht automatisch ein entsprechender Zeilenbeziehungsweise Spaltenname generiert. Diesen müssen Sie manuell übergeben:

rownames(z)[4] <- "Zeile4"
rownames(z)
## [1] "Zeile1" "ZeileZwei" "Zeile3" "Zeile4"

colnames(z)[3] <- "Spalte3"
colnames(z)
## [1] "Spalte1" "Spalte2" "Spalte3"

z

##           Spalte1 Spalte2 Spalte3
## Zeile1          5       8      15
## ZeileZwei       6       9      16
## Zeile3          7      10      17
## Zeile4         11      12      13

Eine Matrix ist somit vergleichbar mit einem zweidimensionalen Vektor und nimmt wie dieser nur Objekte gleichen Datentyps auf.

Dataframes

Bei spaltenweise unterschiedlichen Datentypen empfiehlt sich im zweidimensionalen Fall die Verwendung eines Dataframes – eine Spalte kann dort beispielsweise Zahlen aufnehmen, eine andere Zeichenketten. Wie bisher gilt: Die einzelnen Spalten eines Dataframes weisen dieselbe Länge auf, fehlende Werte müssen explizit gekennzeichnet werden. Generieren wir nun einen Dataframe aus der Sequenz der Zahlen 5 bis 10 mit denselben Argumenten, die wir bei der ursprünglichen Beispielmatrix verwendet haben:

x <- data.frame(data=5:10, nrow=3, ncol=2)
x

##   data nrow ncol
## 1    5    3    2
## 2    6    3    2
## 3    7    3    2
## 4    8    3    2
## 5    9    3    2
## 6   10    3    2

Dataframes funktionieren offensichtlich anders als Matrizen: Jedes zusätzliche Argument der Funktion data.frame resultiert in einer neuen Spalte. Der Spaltenname wird aus der Angabe vor dem = extrahiert (beispielsweise data), die Daten wie bislang aus der Angabe nach dem = (beispielsweise 5:10). Wenn Sie also einen Dataframe ähnlich der vorhergehenden Matrix aufspannen möchten, übergeben Sie die Werte spaltenweise:

x <- data.frame(Spalte1=c(5:7), Spalte2=c(8:10))
x

##   Spalte1 Spalte2
## 1       5       8
## 2       6       9
## 3       7      10

Die Dimension eines Dataframes ist, bei gleicher Befüllung, identisch zu der Dimension einer Matrix:

dim(x)
## [1] 3 2

Passen Sie jedoch bei dem Befehl length auf:

length(x)
## [1] 2

Die Länge eines Dataframes ergibt sich nicht wie im Falle einer Matrix aus der Multiplikation der Anzahl der Zeilen und Spalten, sondern – möglicherweise ahnen Sie es bereits – nur aus der Anzahl der Spalten. Die Befehle nrow und ncol können jedoch wie bislang angewandt werden:

nrow(x)
## [1] 3

ncol(x)
## [1] 2

Ebenso ohne Unterschiede verhält sich das Prinzip des Recycling sowie die Befehle rownames und colnames (die Spaltennamen lesen wir ausnahmsweise nur aus und verändern sie nicht):

rownames(x) # Zeilennamen vorher
## [1] "1" "2" "3"

rownames(x) <- c("Zeile1", "Zeile2", "Zeile3")
rownames(x) # Zeilennamen nachher
## [1] "Zeile1" "Zeile2" "Zeile3"

colnames(x)
## [1] "Spalte1" "Spalte2"

x

##        Spalte1 Spalte2
## Zeile1       5       8
## Zeile2       6       9
## Zeile3       7      10

Zusätzlich zu der Ihnen bekannten Selektionsform für zweidimensionale Datenstrukturen (über object[zeile,spalte]) bietet ein Dataframe für Spalten auch die praktischere Selektion über den Dollar-Operator an:

x$Spalte2
## [1] 8 9 10

Dieselbe Methode funktioniert allerdings nicht auf Zeilenebene:

x$Zeile3 # Neue Variante
## NULL

x["Zeile3",] # Alte Variante
##        Spalte1 Spalte2
## Zeile3       7      10

Ein Element einer Spalte kann folglich wieder mit den entsprechenden Indizes extrahiert werden:

x$Spalte2[2]
## [1] 9

Beachten Sie jedoch, dass dieser Operator nicht für Matrizen zur Verfügung steht:

y <- matrix(c(5:7, 8:10), nrow = 3, ncol = 2)
colnames(y) <- c("Spalte1", "Spalte2")

y
##      Spalte1 Spalte2
## [1,]       5       8
## [2,]       6       9
## [3,]       7      10

y$Spalte1
## Error in y$Spalte1 : $ operator is invalid for atomic vectors

Warum in diesem Fall eine Fehlermeldung erscheint, teilt Ihnen die interne Hilfefunktion bei Aufruf des Befehls ?"$" mit: „$ is only valid for recursive objects [...].“ Handelt es sich bei unserer Matrix y um ein rekursives Objekt?

is.recursive(y)
## [1] FALSE

Wenn y kein rekursives Objekt ist und somit keine listenähnliche Struktur aufweist, müsste es stattdessen ein atomares Objekt sein:

is.atomic(y)
## [1] TRUE

Da eine Matrix, wie Sie am Anfang dieses Abschnitts bemerkt haben, auf Vektoren aufsetzt, ist der Dollar-Operator für diese in R nicht implementiert. Ein Dataframe hingegen bildet eine Sonderform der demnächst erläuterten Datenstruktur der Liste aus – und kann demzufolge den Dollar-Operator nutzen.

Spannen Sie nun einen Dataframe auf, der in einer Spalte Elemente des Typs character und in einer weiteren Spalte Elemente des Typs numeric enthält:

artist <- data.frame(Name = c("Peter Paul Rubens", "Ludwig Mies van der Rohe", "Adolph Menzel"), Geburtsjahr = c(1619, 1950, 1851))

artist
##                       Name Geburtsjahr
## 1        Peter Paul Rubens        1619
## 2 Ludwig Mies van der Rohe        1950
## 3            Adolph Menzel        1851

Fügen Sie jetzt einen weiteren Künstler hinzu:

artist[4,1] <- "William Poole"
## Warning in ‘[<-.factor‘(‘*tmp*‘, iseq, value = "William Poole"): invalid factor level, NA generated

Merkwürdig, oder? Prüfen Sie doch einmal den Datentyp der Spalte Name:

mode(artist$Name)
## [1] "numeric"

Der Befehl mode scheint uns nicht zu helfen – testen Sie daher, um welche Klasse es sich bei der Spalte handelt:

class(artist$Name)
## [1] "factor"

Da Faktoren in R keine atomaren Datentypen sind, sie sich also in numerische Werte weiter zerlegen lassen, ist zur Erkennung eines Faktors der Befehl class vonnöten. Warum aber verursacht die eigentlich simple Aktion, einen weiteren Künstler mit Name und Geburtsjahr hinzufügen zu wollen, solche Probleme? Die Antwort: Standardmäßig legt R Spalten eines Dataframes mit dem Datentyp factor an. Entweder Sie erstellen den Dataframe nochmals mit dem zusätzlichen Argument stringsAsFactors = FALSE und fügen im Anschluss den neuen Künstler hinzu:

artist <- data.frame(Name = c("Peter Paul Rubens", "Ludwig Mies van der Rohe", "Adolph Menzel"), Geburtsjahr = c(1577, 1886, 1815), stringsAsFactors = FALSE)

artist
##                       Name Geburtsjahr
## 1        Peter Paul Rubens        1577
## 2 Ludwig Mies van der Rohe        1886
## 3            Adolph Menzel        1815

artist[4,1] <- "William Poole"
artist[4,2] <- 1774

artist
##                       Name Geburtsjahr
## 1        Peter Paul Rubens        1577
## 2 Ludwig Mies van der Rohe        1886
## 3            Adolph Menzel        1815
## 4            William Poole        1774

Oder Sie wandeln stattdessen die Spalte Name in den Datentyp character um:

artist$Name <- as.character(artist$Name)
artist[4,1] <- "William Poole"
artist[4,2] <- 1774

artist
##                       Name Geburtsjahr
## 1        Peter Paul Rubens        1577
## 2 Ludwig Mies van der Rohe        1886
## 3            Adolph Menzel        1815
## 4            William Poole        1774

Mithilfe des Dollar-Operators können Sie im Übrigen auch eine neue Spalte erstellen, sofern der übergebene Spaltenname noch nicht vergeben wurde:

artist$Geschlecht <- "männlich"
artist

##                       Name Geburtsjahr Geschlecht
## 1        Peter Paul Rubens        1577   männlich
## 2 Ludwig Mies van der Rohe        1886   männlich
## 3            Adolph Menzel        1815   männlich
## 4            William Poole        1774   männlich

Widmen wir uns endlich fortgeschrittenen Analysemethoden – nämlich der Selektion von Teilmengen. Eine Möglichkeit ist die bereits ausgeführte Form der Indizierung:

artist[artist$Name == "Adolph Menzel",]

##            Name Geburtsjahr Geschlecht
## 3 Adolph Menzel        1815   männlich

Über artist$Name == "Adolph Menzel" stellen Sie fest, welche Zellen der Spalte Name im Dataframe artist exakt (==) 8 den Inhalt "Adolph Menzel" aufweisen:

artist$Name == "Adolph Menzel"
## [1] FALSE FALSE TRUE FALSE

Das Prozedere ist daher folgendes: R nimmt zunächst den Künstlernamen an Position 1 des Vektors (Peter Paul Rubens) und gleicht ihn mit dem anschließend notierten Namen (Adolph Menzel) ab. Liegt eine Übereinstimmung vor, gibt R den Wahrheitswert TRUE zurück, liegt keine Übereinstimmung vor, den Wahrheitswert FALSE. Solange nicht geprüfte Elemente im Vektor artist$Name vorhanden sind, wird dieser Vorgang für jedes verbleibende Element wiederholt.

Laut Output kommt der gesuchte Name nicht (FALSE) in den Zellen 1, 2 und 4 vor. Zelle 3 jedoch liefert einen Treffer durch die Rückgabe TRUE zurück. Die genaue Position des mit Wahrheitswert TRUE hinterlegten Wertes erhalten Sie ebenso über den Befehl which, der Ihre bisherige Abfrage umschließt:

which(artist$Name == "Adolph Menzel")
## [1] 3

Demzufolge ist Ihre Selektionsabfrage nichts anderes als:

artist[3,]

##            Name Geburtsjahr Geschlecht
## 3 Adolph Menzel        1815   männlich

Wenn Sie nun jene Zeilen ausgeben möchten, welche die Künstler Adolph Menzel und Peter Paul Rubens enthalten, würden Sie annehmen, dass dies mit folgendem Befehl möglich ist:

artist[artist$Name == c("Peter Paul Rubens", "Adolph Menzel"),]

##                Name Geburtsjahr Geschlecht
## 1 Peter Paul Rubens        1577   männlich

Der Operator == wertet allerdings nur eine Übereinstimmung mit dem ersten Element des Vektors c("Peter Paul Rubens", "Adolph Menzel") aus. Daher müssen Sie einen anderen Operator einsetzen:

artist[artist$Name %in% c("Peter Paul Rubens", "Adolph Menzel"),]

##                Name Geburtsjahr Geschlecht
## 1 Peter Paul Rubens        1577   männlich
## 3     Adolph Menzel        1815   männlich

Jedes Element des Vektors artist$Name wird nun gegen die Menge c("Peter Paul Rubens", "Adolph Menzel") auf Übereinstimmung geprüft. Aber auch diese Methode hilft Ihnen nicht weiter, sofern Sie an einzelnen Zellbestandteilen interessiert sind. Dafür eignet sich jedoch die Funktion grepl:

artist[grepl("en", artist$Name),]

##                Name Geburtsjahr Geschlecht
## 1 Peter Paul Rubens        1577   männlich
## 3     Adolph Menzel        1815   männlich

Diese Funktion ist eine Allzweckwaffe, wenn es darum geht, Elemente jeglicher Form auf vorhandene Zeichenketten oder Muster zu überprüfen – es ist sogar möglich, sie mit regulären Ausdrücken zu bestücken 9. Im vorliegenden Fall suchen Sie nach der Zeichenfolge en im Vektor artist$Name und erhalten zwei Ergebnisse: die Künstler Peter Paul Rubens und Adolph Menzel.

Ein Dataframe ist somit vergleichbar mit einer Matrix. Im Gegensatz zu dieser nimmt er jedoch spaltenweise Objekte unterschiedlichen Datentyps auf und ist aus diesem Grund die für Datenanalysen am Häufigsten genutzte Datenstruktur. 10

Listen

Um aus unseren bislang maximal zweidimensionalen Strukturen auszubrechen oder unterschiedliche Strukturen effektiv verknüpfen zu können, bietet R eine weitere Struktur an: die Liste. Eine Liste ist im Grunde nichts anderes als ein Container, in dem sich andere Container befinden – beispielsweise Vektoren, Matrizen und Dataframes. Sie wird über den Befehl list initialisiert:

liste <- list()
liste
## list()

In diesem Zuge kann sie ebenso befüllt werden:

liste <- list(c("Buch", "Zeitschrift"), c(1:4), matrix(11:14, 2))
liste

## [[1]]
## [1] "Buch" "Zeitschrift"
##
## [[2]]
## [1] 1 2 3 4
##
## [[3]]
##      [,1] [,2]
## [1,]   11   13
## [2,]   12   14

Im Output sehen Sie, dass die Elemente der soeben kreierten Liste jeweils über doppelte eckige Klammern indiziert werden. Folglich können Sie über diese auch die Inhalte der Elemente extrahieren:

liste[[2]]
## [1] 1 2 3 4

Oder Sie benennen sie zunächst:

liste <- list(Element1 = c("Buch", "Zeitschrift"), Element2 = c(1:4), Element3 = matrix(11:14, 2))

liste
## $Element1
## [1] "Buch" "Zeitschrift"
##
## $Element2
## [1] 1 2 3 4
##
## $Element3
##      [,1] [,2]
## [1,]   11   13
## [2,]   12   14

Und nutzen infolge wie gehabt den Dollar-Operator:

liste$Element3
##      [,1] [,2]
## [1,]   11   13
## [2,]   12   14

Eine spezifische Spalte der Matrix Element3 selektieren Sie nun durch eine Kombination der bislang erlernten Befehle:

liste$Element3[,2]
## [1] 13 14

Fügen Sie der Liste doch auch noch einen Dataframe hinzu:

liste$Element4 <- data.frame(Kinostart = c("26.05.2016", "02.06.2016"), Titel = c("Der Nachtmahr", "The Nice Guys"))

liste
## $Element1
## [1] "Buch" "Zeitschrift"
##
## $Element2
## [1] 1 2 3 4
##
## $Element3
##      [,1] [,2]
## [1,]   11   13
## [2,]   12   14
##
## $Element4
##    Kinostart         Titel
## 1 26.05.2016 Der Nachtmahr
## 2 02.06.2016 The Nice Guys

Mit diesem testen Sie jetzt, ob eine Selektion über zwei nacheinander deklarierte Dollar-Operatoren funktioniert:

liste$Element4$Titel

## [1] Der Nachtmahr The Nice Guys
## Levels: Der Nachtmahr The Nice Guys

Mehrere Elemente einer Liste können auf bekanntem Wege durch Übergabe eines Vektors mit den entsprechenden Namen der Elemente angewählt werden:

liste[c("Element1", "Element2")]

## $Element1
## [1] "Buch" "Zeitschrift"
##
## $Element2
## [1] 1 2 3 4

Wie aber wählen Sie mehrere Elemente über deren Indizes aus?

liste[[1:2]]
## [1] "Zeitschrift"

Diese Variante funktioniert offensichtlich nicht. Die Ihnen bekannte Möglichkeit über einfache eckige Klammern aber schon:

liste[1:2]

## $Element1
## [1] "Buch" "Zeitschrift"
##
## $Element2
## [1] 1 2 3 4

Eine Liste ermöglicht es demnach, unterschiedliche Datenstrukturen und deren Elemente in einem Objekt zu verknüpfen und auf diese weiterhin zugreifen zu können.

Funktionen

Coming Soon.

Operatoren

Coming Soon.




Anmerkungen

  1. Chambers, John M. (2014): Object-Oriented Programming, Functional Programming and R. In: Statistical Science. 29.2, S. 167-180, URL: http://arxiv.org/pdf/1409.3531↩︎
  2. Die Rolle der Funktionen sei vorerst außen vor gelassen, eine ausführliche Erklärung dieser finden Sie im Abschnitt Funktionen.↩︎
  3. Alle reservierten Namen finden Sie unter: https://stat.ethz.ch/R-manual/R-devel/library/base/html/Reserved.html.↩︎
  4. Sie könnten beispielsweise ein Objekt namens â anlegen. Es sei allerdings aus Gründen des guten Stils davon abgeraten, Sonderzeichen zu benutzen.↩︎
  5. Ein Wahrheitswert gibt an, ob eine Aussage wahr oder falsch ist. Die Aussage „Albrecht Dürer war ein Maler“ wäre demnach wahr (TRUE).↩︎
  6. Quantitativ heißt im Grunde nichts anderes als: mit Zahlen zu erfassen. Die Frage, wie Ihnen ein Kunstwerk auf einer Skala von 1 bis 10 gefällt, fordert daher eine Zahl zwischen 1 und 10 als Antwort (quantitativ). Wenn Sie jedoch stattdessen gefragt werden, wie Sie ein Kunstwerk beschreiben würden, geben Sie eine persönliche Stellungsnahme ab, die nicht ins Numerische übertragen werden kann (qualitativ).↩︎
  7. Es wäre vermutlich auch etwas seltsam, den Durchschnitt aus Äpfeln und Birnen zu berechnen.↩︎
  8. Mit einem einzigen Gleichheitszeichen weisen Sie einem Argument einer Funktion also einen Wert zu, mit einem doppelten Gleichheitszeichen prüfen Sie, ob zwei Variablen übereinstimmen.↩︎
  9. Für weitere Informationen über die Natur und den Zweck regulärer Ausdrücke gehen Sie auf das entsprechenden Punkt links im Menü.↩︎
  10. Gänzlich ohne Nachteile sind die Freiheiten eines Dataframes jedoch nicht: Wenn komplexere Funktionen auf (vor allem umfangreichere) Dataframes angewandt werden, benötigen diese im Vergleich zu einer Anwendung auf Matrizen deutlich mehr Zeit.↩︎

Reguläre Ausdrücke

Zeichenfolgen können beschrieben, gesucht und ersetzt werden. Dies erfolgt durch den Einsatz regulärer Ausdrücke (Regular Expressions, RegEx). Verwendung finden RegEx häufig in Webanwendungen (z.B. Perl, PHP) oder in Unix-Skripten:

"Reguläre Ausdrücke (oder kurz: Regexps von engl. regular expressions) stellen in der Programmierung verallgemeinerte Suchmuster dar. Mithilfe dieser Suchmuster können Sie beispielsweise Variableninhalte durchsuchen und bestimmte Inhalte daraus herausziehen oder ersetzen. [...] Reguläre Ausdrücke sind auch ein mächtiges Mittel, um große Datenbestände nach komplexen Suchausdrücken zu durchforsten. Beispielsweise könnten alle Begriffe gesammelt werden, die mit „A“ beginnen und auf „tion“ oder „tung“ enden, was mit gewöhnlichen Stringfunktionen nur mühselig zu bewerkstelligen wäre."1

Einfache Ausdrücke

Eckige Klammern bezeichnen in einer Zeichenfolge eine Alternative, z.B. einen alternativen Buchstaben oder eine alternative Zahl. Einige kurze Beispiele zur Illustration:
"Hans": Ha[un]s -> Das Suchergebnis umfasst sowohl das Wort "Haus" als auch den Namen "Hans".
"1990": 199[0-9] -> Das Suchergebnis gibt alle Jahre aus, die zum entsprechenden Jahrzehnt gehören.

Grundsätzlich gilt: Es können beliebig viele RegEx aufeinander folgen.
Ist beispielsweise nur das Jahrhundert bekannt, können die Jahrzehnte und Jahre wie folgt umschrieben werden:
19[0-9][0-9] -> Das Suchergebnis gibt alle Jahre von 1900 bis 1999 an.
Ausgabe einer dreistelligen Zahl, deren Ziffern beliebig sein können, jedoch ohne 0:
[1-9]{3} -> Das Suchergebnis gibt alle Zahlen aus, die zwischen 111 und 999 liegen.

Eine kleine Auswahl an weiteren gängigen Zeichen in RegEx:

Zeichen Funktion Beispieleingabe Beispielausgabe
? kein oder genau ein Vorkommen Ha?mmer Hmmer oder Hammer
+ mindestens ein oder beliebig viele Vorkommen Ham+er Hamer, Hammer, Hammmer, etc.
* kein oder beliebig viele Vorkommen Ham*er Haer, Hamer, Hammer, Hammmer, etc.
{2} exakt zwei Vorkommen Ham{2}er Hammer
{1,3} mindestens ein, maximal drei Vorkommen Ham{1,3}er Hamer, Hammer, Hammmer

  1. \ maskiert die Sonderfunktion von Zeichen wie +, *, etc., um nach diesen Zeichen selbst suchen zu können.
  2. ^ markiert den Anfang eines zu durchsuchenden Strings ("ab hier").
  3. $ markiert das Ende eines zu durchsuchenden Strings ("bis hier").


(Ein) Online-Tool zum Testen von regulären Ausdrücken vor dem Implementieren:
regex101.com

Ausführliche Informationen:

"Die regulären Ausdrücke" in DH-Lehre
Ein gutes RegEx-Tutorial


Liste der Funktionen

Hier finden Sie viele in den Modulen vorgestellten Funktionen, alphabetisch sortiert nach dem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Funktionsaufrufs. Zu jeder Funktion ist der grundlegende Aufruf mit Argumenten und den jeweils vorbelegten Werten, eine Beschreibung des Aufrufs und (sofern vorhanden) ein Link zur Hilfeseite des R Project angegeben, über den Sie anschauliche Beispiele sowie Erläuterungen erhalten. Weitere nützliche Funktionen werden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) sukzessive ergänzt.

Aufruf Beschreibung Hilfe
as.character(object) Ändern des Datentyps eines Objekts zu character. Ein Objekt, das nicht umgewandelt werden kann, erhält die Angabe NA. ?
as.logical(object) Ändern des Datentyps eines Objekts zu logical. Ein Objekt, das nicht umgewandelt werden kann, erhält die Angabe NA. ?
as.numeric(object) Ändern des Datentyps eines Objekts zu numeric. Ein Objekt, das nicht umgewandelt werden kann, erhält die Angabe NA. ?
c(...) Verknüpfen (combine, concatenate) mehrerer durch Kommata getrennter Objekte zu einem Objekt (beispielsweise c(object1, object2)). ?
cbind(...) Hinzufügen einer oder mehrerer Spalten (in Vektorform) zu einer Matrix (beispielsweise cbind(matrix1, vector1)). Wenn die Anzahl der Elemente des Vektors die Anzahl der Elemente in einer Spalte der Matrix unterschreitet, wird der letzte Wert des Vektors recycelt. ?
colnames(object) Ausgabe der Spaltennamen eines Objekts, bei dem es sich um eine Matrix oder um einen Dataframe handelt. ?
data.frame(...) Erstellen eines Dataframes. Über ... kann eine beliebige Anzahl von Spalten mit deren Namen und Werten nach dem Schema name = werte übergeben werden. Ein Dataframe mit zwei Spalten, welche die Namen Spalte1 und Spalte2 tragen und mit den Werten c(1:3) und c(4:6) befüllt werden sollen, wird folgendermaßen aufgespannt: data.frame(Spalte1 = c(1:3), Spalte2 = c(4:6)). ?
dim(object) Ausgabe der Dimension eines Objekts. Im Falle einer zweidimensionalen Matrix steht zuerst die Anzahl der Zeilen, dann die Anzahl der Spalten. ?
dimnames(object) Ausgabe der Dimensionsnamen eines Objekts. Im Falle einer zweidimensionalen Matrix stehen zuerst die Namen der Zeilen, dann die Namen der Spalten. Ebenso können die Namen der Zeilen und Spalten über dimnames in einer Liste von Vektoren übergeben werden (beispielsweise dimnames <- list(c("Zeile1", "Zeile2" , "Zeile3" ), c("Spalte1", "Spalte2" ))). ?
getwd() Ausgabe des aktuellen Arbeits- beziehungsweise Zielverzeichnisses. ?
help(function) Ausgabe der internen Hilfeseite einer Funktion (beispielsweise von der Funktion zur Berechnung des Mittelwerts mit help(mean) ). Alternativ kann die interne Hilfe über ?function aktiviert werden. -
is.character(object) Abfrage, ob das Objekt vom Datentyp character ist. Es wird TRUE oder FALSE zurückgegeben. ?
is.logical(object) Abfrage, ob das Objekt vom Datentyp logical ist. Es wird TRUE oder FALSE zurückgegeben. ?
is.numeric(object) Abfrage, ob das Objekt vom Datentyp numeric ist. Es wird TRUE oder FALSE zurückgegeben. ?
length(object) Ermittelt die Anzahl der Elemente eines Objekts. Ein leeres Objekt (mit Wert NULL) hat die Länge 0, eine Funktion die Länge 1. ?
matrix(data = NA, nrow = 1, ncol = 1, byrow = FALSE, dimnames = NULL) Erstellen einer Matrix, die aus den Werten eines Vektors (data) über eine festzulegende Anzahl Zeilen (nrow) und Spalten (ncol) aufgespannt wird. Sie kann entweder zeilen- (byrow = TRUE) oder spaltenweise (byrow = FALSE) befüllt werden. Die Namen der Zeilen und Spalten sind über dimnames in einer Liste von Vektoren zu übergeben (beispielsweise dimnames = list(c("Zeile1", "Zeile2", "Zeile3"), c("Spalte1", "Spalte2"))). ?
mode(object) Bestimmung des Datentyps eines Objekts. Mögliche Rückgabewerte: numeric, character und logical. ?
rbind(...) Hinzufügen einer oder mehrerer Zeilen (in Vektorform) zu einer Matrix (beispielsweise rbind(matrix1, vector1)). Wenn die Anzahl der Elemente des Vektors die Anzahl der Elemente in einer Zeile der Matrix unterschreitet, wird der letzte Wert des Vektors recycelt. ?
rownames(object) Ausgabe der Zeilennamen eines Objekts, bei dem es sich um eine Matrix oder um einen Dataframe handelt. ?
setwd(directory) Ändern des Arbeits- beziehungsweise Zielverzeichnisses. directory gibt den absoluten Pfad an (beispielsweise setwd("/home/users/sschneider")). ?

R-Skripte

Datenbankabfragen mit R und SQL

Das vorliegende, kommentierte Skript dient dazu, über das DHVLab mit R und dem Paket RMySQL eine Verbindung zu einer MySQL-Datenbank herzustellen und auf Basis dieser Datenbank weiterführende Analysen durchzuführen. In den nachfolgenden Abschnitten Abfragen mit SQL und Abfragen mit R werden jeweils dieselben Fragestellungen abgehandelt, um Unterschiede in der Syntax der beiden Sprachen aufzudecken. Der Part mit Abfragen in SQL setzt Grundlagen in SQL voraus, der Part mit Abfragen in R entsprechend Grundlagen in R.

Für die Ausführung der Befehle ist ein freigeschalteter Account des DHVLab notwendig. Konkret wird der Bestand des Onlinespiels ARTigo betrachtet, in dem Kunstwerke verschlagwortet werden. Die Struktur der Datenbank Artigo können Sie zuvor im Datenbankmanagementsystem phpMyAdmin einsehen, indem Sie über die Navigation auf der linken Seite all -> art -> all_art_artigo anwählen (Abbildung 1). Für dieses Skript sind die Tabellen artworks, tag und tagging relevant.

Artigo
Abbildung 1: Struktur der Datenbank Artigo in phpMyAdmin.

In dieser Einheit verwendete Funktionen: library, dbConnect, dbGetQuery, dbListTables, colnames, nrow, merge, unique, aggregate, order.

Verbindung zur Datenbank herstellen
# Notwendige Pakete laden
library(RMySQL)

# Mit Datenbank verbinden (Statt "ihrname" und "ihrpasswort" tragen Sie Ihre bei der Registrierung am DHVLab erhaltenen Benutzerdaten ein)
connect <- dbConnect(MySQL(), host = "db.dmz.dhvlab.fo", user = "ihrname", password = "ihrpasswort", dbname = "[Name der Datenbank]")

# Wenn Sie vermeiden möchten, dass Ihr Passwort als plaintext in der Konsole wiedergegeben wird (z.B. im Unterrichtskontext), können Sie alternativ 
# eine cnf-Datei (abgelegt in Ihrem persönlichen Verzeichnis auf dem Virtuellen Desktop) mit Ihren Login-Daten für die DB-Verbindung mit R verwenden:
rmysql.settingsfile <- "/home/users/[Benutzername]/.my.cnf"
connect <- dbConnect(MySQL(), default.file = rmysql.settingsfile, dbname = "[Name der Datenbank]")

In der .my.cnf-Datei werden folgende Informationen hinterlegt:
[client]
host = db.dmz.dhvlab.fo
user = [Ihre DHVLab-Nutzerkennung]
password = [Passwort in Plaintext]

# Zu UTF-8 kodieren
dbGetQuery(connect, "set names utf8")

# Tabellen anzeigen
dbListTables(connect)
Abfragen mit SQL
# Alle Kunstwerke von Albrecht Dürer
sqlDürer <- dbGetQuery(connect, 
                               "select * 
                               from artworks 
                               where fullname = 'Albrecht Dürer'")

# Anzahl aller Kunstwerke von Albrecht Dürer
sqlDürerAnzahl <- dbGetQuery(connect, 
                               "select count(id) as Anzahl 
                               from artworks 
                               where fullname = 'Albrecht Dürer'")

# Alle Tags, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
sqlDürerTag <- dbGetQuery(connect, 
                               "select a.id, a.title, t.tag_id 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'")

# Alle verschiedenen Tags, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
sqlDürerTagDistinct <- dbGetQuery(connect, 
                               "select distinct a.id, a.title, t.tag_id 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'")

# Alle verschiedenen Tags als Klarname, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
sqlDürerTagDistinctName <- dbGetQuery(connect, 
                               "select distinct a.id, a.title, b.name 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               join tag b on b.id = t.tag_id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'")

# Anzahl Tags, die pro Werk vergeben wurden, in absteigender Reihenfolge
sqlDürerTagAnzahl <- dbGetQuery(connect, 
                               "select a.id, a.title, count(*) as Anzahl 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'
                               group by a.id
                               order by Anzahl desc")

# Wie vorhergehende Abfrage, jedoch nur die ersten 10 Resultate zurückgeben
sqlDürerTagAnzahl10 <- dbGetQuery(connect, 
                               "select a.id, a.title, count(*) as Anzahl 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'
                               group by a.id
                               order by Anzahl desc
                               limit 10")

# Anzahl der verschiedenen Tags pro Werk
sqlDürerTagAnzahlDistinct <- dbGetQuery(connect, 
                               "select a.id, a.title, count(distinct t.tag_id) as Anzahl 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer'
                               group by a.id
                               order by Anzahl desc")

# Anzahl der verschiedenen Tags für alle Selbstbildnisse Dürers
sqlDürerTagAnzahlDistinctSelbst <- dbGetQuery(connect, 
                               "select a.id, a.title, count(distinct t.tag_id) as Anzahl 
                               from artworks a
                               join tagging t on t.resource_id = a.id
                               where a.fullname = 'Albrecht Dürer' and a.title like 'Selbst%'
                               group by a.id
                               order by Anzahl desc")
Abfragen mit R
# Alle Daten von artworks, tagging und tag einlesen
artworks <- dbGetQuery(connect, "select * from artworks")
tagging <- dbGetQuery(connect, "select * from tagging")
tag <- dbGetQuery(connect, "select * from tag")

# Abfrage aller Spaltennamen
colnames(artworks)
colnames(tagging)
colnames(tag)

# Alle Kunstwerke von Albrecht Dürer
rDürer <- artworks[which(artworks$fullname == "Albrecht Dürer"),]

# Anzahl aller Kunstwerke von Albrecht Dürer
nrow(rDürer)

# Alle Tags, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
rDürerTag <- merge(rDürer, tagging, by.x = "id", by.y = "resource_id") # Tabellen verknüpfen
rDürerTag <- rDürerTag[,c("id","title","tag_id")] # Spalten auswählen

# Alle verschiedenen Tags, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
rDürerTagDistinct <- unique(rDürerTag)

# Alle verschiedenen Tags als Klarname, mit denen Werke von Dürer ausgezeichnet worden sind
rDürerTagDistinctName <- merge(rDürerTagDistinct, tag[,c("id","name")], by.x = "tag_id", by.y = "id")

# Anzahl Tags, die pro Werk vergeben wurden, in absteigender Reihenfolge
rDürerTagAnzahl <- aggregate(tag_id ~ id + title, rDürerTag, length)
rDürerTagAnzahl <- rDürerTagAnzahl[order(rDürerTagAnzahl$tag_id, decreasing = TRUE),]

# Wie vorhergehende Abfrage, jedoch nur die ersten 10 Resultate zurückgeben
rDürerTagAnzahl10 <- rDürerTagAnzahl[1:10,]

# Anzahl der verschiedenen Tags pro Werk
rDürerTagAnzahlDistinct <- aggregate(tag_id ~ id + title, rDürerTag, function(x){length(unique(x))})
rDürerTagAnzahlDistinct <- rDürerTagAnzahlDistinct[order(rDürerTagAnzahlDistinct$tag_id, decreasing = TRUE),]

# Anzahl der verschiedenen Tags pro Selbstbildnis
rDürerTagAnzahlDistinctSelbst <- rDürerTagAnzahlDistinct[grepl("Selbst", rDürerTagAnzahlDistinct$title),]
Verbindung zur Datenbank schließen
on.exit(dbDisconnect(connect))

Cluster und Korrelationen

Das vorliegende, kommentierte Skript dient dazu, über das DHVLab mit R und dem Datensatz Artworks des Museum of Modern Art Analysen zum Themenkreis Cluster und Korrelationen durchzuführen.

In dieser Einheit verwendete Funktionen: read.csv, gsub, as.numeric, plot, abline, points, hist, boxplot, shapiro.test, cor, quantile, IQR.

Korrelationen
# Daten einlesen
url <- "https://media.githubusercontent.com/media/MuseumofModernArt/collection/master/Artworks.csv"
artworks <- read.csv(url)

# Übersicht über die Daten
colnames(artworks)
table(as.factor(artworks$Classification))

# Daten selektieren
paintings <- artworks[artworks$Classification == "Painting",]
paintings <- paintings[,c("Title", "Artist", "Date", "DateAcquired", "Height..cm.", "Width..cm.")]

#------------------------------------------------

# Zusammenhang Entstehungsdatum und Ankaufdatum
paintings$Date <- gsub(".*?([1-2][0-9]{3}).*", "\\1", paintings$Date)
paintings$Date <- as.numeric(paintings$Date)

paintings$DateAcquired <- gsub(".*?([1-2][0-9]{3}).*", "\\1", paintings$DateAcquired)
paintings$DateAcquired <- as.numeric(paintings$DateAcquired)

paintingsDate <- paintings[!is.na(paintings$Date) & !is.na(paintings$DateAcquired),]

# Streudiagramm
plot(paintingsDate$Date, paintingsDate$DateAcquired, main = "Zusammenhang Entstehungsdatum und Ankaufdatum", xlab = "Entstehungsdatum", ylab = "Ankaufdatum")

# Verteilungen der Variablen
hist(paintingsDate$Date)
boxplot(paintingsDate$Date)
shapiro.test(paintingsDate$Date)

hist(paintingsDate$DateAcquired)
boxplot(paintingsDate$DateAcquired)
shapiro.test(paintingsDate$DateAcquired)

# Korrelation mit Kendalls Tau (Moderater Zusammenhang), da metrische, nicht normalverteilte Variablen
cor(paintingsDate$Date, paintingsDate$DateAcquired, method = "kendall")

#------------------------------------------------

# Zusammenhang Höhe und Breite
paintingsDim <- paintings[!is.na(paintings$Height..cm.) & !is.na(paintings$Width..cm.),]

# Streudiagramm
plot(paintingsDim$Width..cm., paintingsDim$Height..cm., main = "Zusammenhang Breite und Höhe", xlab = "Breite", ylab = "Höhe")
abline(lm(paintingsDim$Height..cm. ~ paintingsDim$Width..cm.), col = "red")

# Ausreißer kennzeichnen
qWidth <- quantile(paintingsDim$Width..cm., 0.75)
iqrWidth <- IQR(paintingsDim$Width..cm.)*1.5
qHeight <- quantile(paintingsDim$Height..cm., 0.75)
iqrHeight <- IQR(paintingsDim$Height..cm.)*1.5

outliers <- paintingsDim[paintingsDim$Width..cm. > (qWidth + iqrWidth) | paintingsDim$Height..cm. > (qHeight + iqrHeight),]
points(outliers$Width..cm., outliers$Height..cm., col = "green")

# Verteilungen der Variablen
hist(paintingsDim$Width..cm.)
boxplot(paintingsDim$Width..cm.)
shapiro.test(paintingsDim$Width..cm.)

hist(paintingsDim$Height..cm.)
boxplot(paintingsDim$Height..cm.)
shapiro.test(paintingsDim$Height..cm.)

# Korrelation mit Kendalls Tau (Starker Zusammenhang), da metrische, nicht normalverteilte Variablen
cor(paintingsDim$Width..cm., paintingsDim$Height..cm., method = "kendall")
Cluster

Coming Soon.